Vergangene
Veranstaltungen


Gleichstellung der Geschlechter im Fokus des 10. HaDi-Netzwerktreffens

Das diesjährige Treffen des Hannoverschen Diversity-Netzwerks (HaDi), organisiert von der Koordinationsstelle ALBuM und der VHS Hannover, fand am 4. April 2019 von 13.30 bis 17.30 Uhr in den Räumlichkeiten der VHS Hannover statt. Nach Grußworten und einem Fachvortrag konnten sich die Teilnehmenden in drei Durchgängen sieben unterschiedlichen Stationen zuordnen. Das Catering wurde vom inklusiven Café Anna Leine organisiert, in dem Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiten.

Das diesjährige Treffen des Hannoverschen Diversity-Netzwerks (HaDi), organisiert von der Koordinationsstelle ALBuM und der VHS Hannover, fand am 4. April 2019 von 13.30 bis 17.30 Uhr in den Räumlichkeiten der VHS Hannover statt. Nach Grußworten und einem Fachvortrag konnten sich die Teilnehmenden in drei Durchgängen sieben unterschiedlichen Stationen zuordnen. Das Catering wurde vom inklusiven Café Anna Leine organisiert, in dem Menschen mit und ohne Behinderung miteinander arbeiten.

Die Veranstaltung stand dieses Jahr im Zeichen des Semesterschwerpunkts der VHS Hannover: Gleichstellung der Geschlechter (SDG 5) und Diversität mit Fokus auf den „Mann“ und begeisterte über 50 Teilnehmende aus unterschiedlichen Bereichen wie Verwaltung, HR und Kreativwirtschaft.

Die Moderation übernahm HAZ-Redakteur Jan Sedelies, der bereits mehrere Veranstaltungen zu Diversitätsthemen in Hannover moderiert hat. Der Illustrator Tariq Alsaadi stellte Werke seiner Ausstellung „Grenzenlose Identität“ als eine von sieben Stationen aus. Alsaadi studierte in Damaskus Bildende Kunst und floh, nach Ausbruch des Krieges in Syrien, nach Deutschland, wo er heute Design studiert. Seine Illustrationen spielen mit Rollen- und Geschlechterklischees. Durch die Hängung im Eingangsbereich der VHS Hannover und die mehrwöchige Dauer der Ausstellung wird das Thema den Besucher*innen der VHS nähergebracht und sie werden inspiriert, nachzufragen und sich mit Rollenbildern auseinander zu setzen.

Die Gleichstellungsbeauftrage der Landeshauptstadt Hannover, Friederike Kämpfe, begrüßte, auch im Namen des Oberbürgermeisters, die Teilnehmenden und wies in ihrem Redebeitrag auf konkrete Beispiele erlebter Ungleichbehandlung der Geschlechter hin. Dabei spannte sie einen Bogen von Diskriminierungserfahrungen, Familienarbeit bis zum Sexualstrafrecht. Die Stadt Hannover habe mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt, der Gründung des Diversity-Netzwerkes und der Einführung einer geschlechtersensiblen Verwaltungssprache viel für die Bemühung um Gleichstellung getan und strebt diese weiterhin für alle Verwaltungsbereiche an. Prof. Dr. Rolf Pohl, Experte der Sozialpsychologie und im Bereich Geschlechterforschung mit Schwerpunkt auf Männlichkeit, männliche Adoleszenz und sexuelle Gewalt, sprach in seinem wissenschaftlichen Fachvortrag über Männlichkeiten, Sexismus und sozio-strukturelle Defizite bei der Geschlechtergleichstellung. Im Anschluss konnten sich die Anwesenden auf sieben interaktiven Stationen verteilen und die dargestellten Thesen und Impulse auch bei Prof. Pohl vertiefen.

Juliette Wedl vom Braunschweiger Zentrum für Gender Studies ist dort Geschäftsführerin sowie Gender-Beraterin, Trainerin und Spieleentwicklerin. Sie stellte die Methode des Identitätslottos vor: Teilnehmende ziehen eine zufällige Spielidentität und müssen sich durch Ereignisfelder auf ihrem Lebensweg auf immer neue Situationen einstellen. Es geht darum, spielerisch einen Perspektivwechsel für die Teilnehmenden zu erzeugen.

Manfred Brink von G mit Niedersachsen – eine landesweit tätige Bildungs- und Beratungsstelle für alle Fragen des gleichberechtigten Zusammenlebens in Niedersachsen vom Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB)– berichtete von Beratungen und Diskussionen zu sozio-geschlechtlichen Rollenbildern von Frauen und Männern sowie der Gleichstellung der Geschlechter mit Geflüchteten.

Goska Soluch ist Sozialwissenschaftlerin, Mediatorin und Selbstbehauptungstrainerin. Soluch lud zu einem Workshop zu Rollenbildern, Identität und Geschlecht ein. Dabei näherten sich die Teilnehmenden über Begrifflichkeiten sozialer Beziehungen diverser Gender-Aspekte an – und kamen über den Identitätsbegriff ins Gespräch. 

Christoph Grote stellte mannigfaltig e.V. - Institut für Jungen- und Männerarbeit in Hannover vor, die mit der Fachstelle für Jungen- und Männerarbeit zu Fragen der Jungensozialisation und Gewalt(-prävention) für Beratungen zur Verfügung stehen. Grote sprach davon, die Diversität von Jungen zu sehen und Selbstbehauptung von Jungen zu stärken – ohne männliches Dominanzverhalten zu fördern. Viele Jungen würden sich bei Mobbing- oder Gewalterfahrungen bspw. keine Hilfe suchen, weil es nicht zu ihrem Rollenverständnis von Männlichkeit passt.

Ilka Theurich ist Performancekünstlerin, Coach, Kuratorin und freie Dozentin. Sie inspirierte zu Diskussionen zu erfahrener Benachteiligung als Frau im privaten und beruflichen Bereich und forderte andere Führungsstile ein.

Zum Ende der Veranstaltung folgte ein gemeinsamer Reflexionsprozess des Veranstaltungstages von Stationsleitenden und Teilnehmenden. Insbesondere der Raum und die Zeit zum begleitenden Erfahrungsaustausch fand Anerkennung und den Wunsch nach Wiederholung. Den Wunsch nach mehr Raum für Erfahrungsaustausch versucht das Organisationsteam von der Koordinationsstelle ALBuM und der VHS Hannover bei dem nächsten HaDi-Treffen verstärkt zu berücksichtigen und umzusetzen.

Zurück zur Übersichtsseite
Foto: Angela Wulf